Schatz, es ist anders als du denkst

Oder: Es ist ganz anders, als es aussieht….Es ist viel besser. So meine Beschreibung der schönen Schärenlandschaft in Kurzform. Endlich angekommen. Ich bin etwa 20sm nordöstlich von Oskarshamn in einer Bucht bei Älö. Mann, ist das schön hier, vergessen sind die abenteuerlichen Strecken Sassnitz-Allinge oder Allinge-Utklippan, „Verbindungsetappen“ wie ich sie nenne.

Picture MarineTraffic

Gestern auf dem Weg von Oskarshamn ins Archipelago zeigte mir der Kalmarsund bei strammen Nordwind noch einmal, daß ich zu früh in der Saison hier bin.

Überhaupt habe ich das Gefühl, dieses Jahr der Erste zu sein. Wie ein Pionier auf der Mission, den Norden zu erkunden. Der Erste? Nein, genau neben mir an der blauen SXK Tonne gesellt sich am Abend ein Schwede dazu . „Wir fahren nach Stralsund in diesem Jahr“ ruft er zu mir herüber und freut sich, sein Reiseziel bei mir am Heck zu lesen. Was für ein Zufall. Ich nehme mein Kajak und paddel zu dem schwedischen Boot hinüber. Bei Tee und Keksen tauschen wir gegenseitig ein paar Tipps für unsere geplanten Routen aus.
Am nächsten Morgen ist mir noch nicht nach Weiterfahren. Ich döse in den Vormittag, der schnell in den Nachmittag übergeht, mache ein paar Fotos und beobachte die unglaubliche Vogelwelt. Eine fantastische Gegend und diese Stille. Kein Straßenlärm, keine Baustellen, könnte es nicht überall so sein? …….
Nach 2 Tagen Vogelgezwitscher dreht der Wind auf West. Günstig für ein Weiterkommen, denn ich will pünktlich in 5 Tagen in Västervik am Busbahnhof stehen, wenn meine Freundin kommt. Dieses Jahr hat Antje sich knapp 3 Wochen Zeit nehmen können, um mich ein Stück auf dem Boot zu begleiten. Meine Beschreibungen sind genug Lockmittel, um die zeitaufwendige Anreise über Kopenhagen in den Kauf zu nehmen. Bis Västervik sind es noch 16sm, das müsste in 5 Tagen doch zu schaffen sein. Ich fahre durch den Djupesund zwischen Hamnö und Skavdö hindurch, wo sich auf Grund der Breite nach Möglichkeit nicht mehr als 2 Boote begegnen sollten. Danach geht es nur mit Grossegel bestückt durch die innere Schäreninselwelt. Mit leichter Brise fahre ich nördlich bei Händlöp in ein Bucht, drehe das Boot in den Wind und der Anker plumpst in 6 Meter Tiefe. Das Grossegel steht noch und weht jetzt leicht im Wind. Aber irgendwie verändert sich meine Landpeilung alle paar Sekunden. Ich gebe mehr Kette, es sind schon 28m draußen. Wäre alles nicht so wild, wenn, ja wenn da nicht diese Stromleitung wäre. Genau wie im Hafenführer beschrieben, ist die Bucht mit einer Stromleitung überspannt. Also doch die Maschine an und Anker wieder auf. Naja, es war einen Versuch wert.

Sparö Glo

Bei zunehmendem Wind fahre ich weiter über Idö nach Sparö Glo. Auch diese traumhaften Ankerbuchten an der markanten „Bok“ kenne ich schon von der letzten Tour.

Nur noch 4 Tage und 4sm bis Västervik. Antje, kannst du nicht schon heute kommen? Es ist schöner als du denkst……

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